
Die Ferne sucht mich auf
VERNISSAGE: Mittwoch, 24. September 2025, 19 Uhr
Die Ferne sucht ihn auf
in den Blättern der Luft;
am Abend bettet sie sich
in seine Hände
und in seinen Augen wird sie zur Decke.
Fuad Rifka
Mit dem Ausstellungstitel „Die Ferne sucht mich auf" wird eine Textzeile des syrisch-libanesischen Lyrikers Fuad Rifka zum gedanklichen Ausgangspunkt für eine neue Werkserie Jakob Kirchmayrs. Die Ferne steht hier nicht nur für geographische Weiten, sondern auch für Zeit, Erinnerung, Sehnsucht und die Kraft des Inneren Reisens.
In seinem Text „Irgendwo hier muss ich gelebt haben“, beschreibt Kirchmayr 2022 erstmals eine Serie von großformatigen Bildern und Installationen, an die nun diese Ausstellung, insbesondere der Zyklus „Reisenotizen“ anknüpft. Sie ist eine Hommage an seine Kindheit und an jene unbeschwerten Momente in der Natur, die sich tief ins Gedächtnis eingeschrieben haben.
Die Ferne wird bei Kirchmayr zur Quelle der Inspiration. Sie verweist auf persönliche Reisen ebenso, wie auf Prozesse des Erinnerns. Sie weckt Fernweh und gleichzeitig das Bedürfnis nach Entschleunigung, Stille und Verbundenheit mit der Natur. Gleichzeitig bleibt ein Bewusstsein für die Fragilität dessen, was uns umgibt. Die Werke reflektieren auch die Verantwortung, die mit dieser Verbundenheit einhergeht. Die Auseinandersetzung mit aktuellen Themen wie Umweltzerstörung, Klimakrise oder gesellschaftlicher Wandel geschieht bei Kirchmayr leise.